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Shownotes
Warum heißt die Folge 0 nicht Folge 1? Weil sie vor dem offiziellen Podcast steht!
Wir stellen unsere Pläne für das Hörspiel der besten Finanzbücher vor. Welche Art von Inhalten erwarten Dich? Und wer erzählt das alles eigentlich? Als besonderes Schmankerl stellen wir unsere drei Lieblingsbücher aus der Finanzwelt vor und erklären, wie sie es unter unsere Top 3 geschafft haben.
Bevor es in wenigen Wochen mit den geplanten Interviews und detaillierten Buchvorstellungen von unserer Seite losgeht, bekommst Du damit vorab bereits drei absolute Hochkaräter und ihren Mehrwert vorgestellt. Wir sind gespannt, ob Dir die Bücher auch gefallen…
Unsere Lieblingsbücher – Top 3
Platz 3: Keine große Sache by Vanessa Kuhlmann
Platz 2: Der entspannte Weg zum Reichtum by Susan Levermann
Platz 1: Business Model Generation by Alexander Osterwalder und Yves Pigneur
Unser Artikel zur Levermann-Strategie
Levermann Strategie: die 3 Schritte der Beziehungs-Investoren
Begrüßung
Marielle: Herzlich Willkommen zum Hörspiel der besten Finanzbücher
Mike: Wir sind Marielle und Mike. Und das ist der Podcast für mehr Finanzwissen.
Marielle: Schön, dass Du dabei bist – lass uns mit der Reise durch die Büchwelt der Finanzen beginnen. Mike, magst Du einen kurzen Ausblick geben, was unseren Hörer in der Folge 0 erwartet?
Ausblick
Mike: Selbstverständlich. Wir wollen die Folge nutzen, Dich in unserem Podcast zu begrüßen und uns ein wenig vorzustellen. Danach haben wir unsere 3 Lieblingsbücher noch mitgebracht – die unterschiedlicher kaum sein könnten. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Regionen, aber haben irgendwie doch einen Zusammenhang miteinander. Und am Ende der Folge verraten wir Dir noch, was Dich in diesem Podcast alles erwartet. Also dran bleiben lohnt sich, oder Marielle?
Marielle: Ja, auf jeden Fall.
Mike: Ja, dann würde ich doch sagen, fangen wir mit der Vorstellung an. Deinen Namen kennen wir bereits, magst Du mal ein wenig mehr von Dir erzählen?
Vorstellung
Marielle: Na klar. Ich bin 25 Jahre jung und ich arbeite als Personalentwicklerin in einer Unternehmensberatung. Studiert habe ich ganz klassisch BWL und im August 2016 ist aus meiner fixen Idee, dass ich auch unbedingt einen eigenen Blog haben wollte, unser gemeinsames Projekt des Beziehungs-Investoren-Blogs entstanden. Und seitdem blogge ich dort mit Dir über Beziehungs- und Finanzthemen.
Mike: Danke Dir. Mein Name ist Mike und ich bin 30 Jahre alt, bin Psychologe und lese unglaublich gerne. Da sind zum einen die Finanzbücher, von denen wir hier wirklich einige im Regal haben, die ich schon verschlungen habe. Aber auch so Bücher wie Game of Thrones. Da bin ich richtig tief eingetaucht und warte seit Jahren sehnsüchtig auf den nächsten Teil. Ich hoffe, dass dieser dann 2018 veröffentlicht wird – die Serie ist sehr zu empfehlen. Ja, das alles hat alles zusammen dazu geführt, dass wir am 20. August die besten Finanzbücher gelauncht haben.
Unser Warum
Marielle: Genauso ist es – Dankeschön auch an Dich. Gleich eine Frage dazu: Wie kam es denn genau zu dem Projekt: „die besten Finanzbücher?“ Erzähl doch mal!
Mike: Das ist eine dieser Geschichten. Ich hatte ein Video von Kolja beim Unternehmerkanal angeguckt und er hat verschiedene Möglichkeiten dargestellt, wie man bei YouTube Geld verdienen kann. Das war sehr interessant, aber für uns erst einmal nicht relevant. Mein Kopf arbeitet aber so, dass er dann doch weiter und weiter rattert. Und am nächsten Tag habe ich gekocht und hatte auf einmal die Eingebung, wie sieht es denn mit der Domain die-besten-finanzbuecher.de aus. Dann war die auch noch frei und ich dachte: ‚cool, da lässt sich bestimmt was draus machen.‘ Ich habe es aber auch erstmal für mich behalten, am nächsten Tag haben wir uns dann in der Eisdiele getroffen.
Marielle: Genau, und dann saßen wir da und ich wollte eigentlich einfach die Sonne und das Eis genießen und dann hast Du ganz beiläufig gesagt, dass die Domain ja frei sei. Da haben in meinem Kopf sofort alle Alarmglocken geklingelt, ich war total begeistert und habe gedacht „Wow, was für eine tolle Idee und das sagt er so nebenbei“. Ich habe das gar nicht verstanden, wie Du da so ruhig sein konntest, weil ich direkt total euphorisch war. Und dann sind wir auch ziemlich schnell nach Hause gefahren und haben die Domain noch am selben Abend reserviert.
Mike: Ja, und ich bin so ruhig geblieben, weil ich dachte, Du tust das Ganze als fixe Idee ab und sagst, mir was wir vorher erstmal alles fertigmachen müssten.
Marielle: Ja, ich bin halt der strukturierte Typ in der Beziehung. Aber damit hast Du mit sofort überzeugt! Und jetzt ist die Seite online und wir starten heute mit diesem Podcast. Von daher war es eine ziemlich schnelle Entwicklung von der Eisdiele bis heute! So, jetzt lass uns mal ans Eingemachte gehen – wir wollten doch unsere aktuellen drei Lieblingsbücher aus der Finanzbücherszene vorstellen. Dann sollten wir jetzt mal anfangen, oder?
Lieblingsbuch Top 3 – Vanessa Kullmann
Mike: Ja, lass uns anfangen. Unsere Top 3, das dritte Buch, ist eines Deiner Lieblingsbücher.
Marielle: Genau. Mein Lieblingsbuch auf den besten Finanzbüchern, ist „Keine große Sache“ von Vanessa Kullmann. Auf der Seite haben wir es in der Kategorie Unternehmertum gelistet, denn es geht um die Geschichte von Balzac Coffee. Das ist eine Coffee-Shop Kette, die vorrangig im Norden Deutschlands Filialen hat und noch vor Starbucks in Deutschland total erfolgreich wurde. Bevor ich das Buch gelesen habe, kannte ich Balzac Coffee nicht, da wir hier ja eher südlich leben. Vanessa Kullmann hat 1998 den ersten Balzac-Coffeshop in Hamburg eröffnet und hat in dem Buch die Geschichte drumherum erzählt. Es ist sozusagen so eine Art Biografie und gleichzeitig Erzählung, aber es hat auch etwas von einem Roman.
Mike: Ich kenne Dich ja nun sehr gut und weiß, dass das mehr oder minder genau Dein Buch ist. Was hat Dich denn jetzt an der Geschichte von Frau Kullmann so inspiriert und fasziniert?
Marielle: Naja, du hast es ja schon verraten, dass ich selbst so ein bisschen den Traum von einem eigenen Café habe – da war das Buch für mich natürlich perfektes Lesefutter. Und zum anderen ist es einfach eine tolle, faszinierende Geschichte. Es ist nicht einfach nur eine Biografie, sonden auch super zu lesen. Vanessa Kullmann war für ein Praktikum in New York, wahrscheinlich so 95/96, und hat dort die Coffeeshops (Starbucks und Co) kennen und lieben gelernt. Zurück in Deutschland hat sie die Idee dann nicht mehr losgelassen, hat den Coffe2Go vermisst und sie hat dann einfach beschlossen, selbst den ersten Coffeeshop hier zu gründen. Und das tolle an der Geschichte ist, dass es zum einen so einfach klingt – einfach mal machen und dem eigenen Traum nachgehen – und zum anderen aber auch klar erzählt wird, welche Hindernisse und Auflagen es alles gab, wie oft sie ans Aufgeben gedacht hat und auch welche Schattenseiten der schnelle Erfolg dann hatte. Sie spart dann auch keine Geschichte um korrupte Manager oder ähnliches aus. Sondern zeigt beide Seiten der Medaille und wie sie ihren Weg gegangen ist.
Mike: Hat Dich das in Deiner eigenen Idee dann auch weiter gebracht? Was hat das „einfach anfangen“ denn für Dich dann bedeutet?
Marielle: Also im ersten Moment war ich natürlich total motiviert. Ich dachte: „Ach, wenn das bei ihr so gut geklappt hat, dann mache ich das jetzt auch“. Ich wollte das Konzept aus meiner Schublade holen und am liebsten direkt umsetzen. Viel wichtiger für mich war aber nicht die konkrete Café-Idee, sondern zu sehen, dass sie ihren Traum hatte und den einfach umgesetzt hat. Sie hat nicht lange gefackelt. Das habe ich dann zwar nicht im Café-Business so umgesetzt, aber dafür mit unserem Blog und auch den besten Finanzbüchern, was ja beides eher so Träumereien waren, das aber nicht lange geblieben sind – glücklicherweise! Das Buch inspiriert einfach zu machen und das hat mir schon gut getan.
Mike: Ja, es hat ja bei unserem zweiten „einfach mal machen“ auch schon viel besser geklappt als beim ersten Mal.
Marielle: Genau! Das Buch zeigt aber eben auch, dass man schon auch einen Plan braucht. Was will ich erreichen und wie erreiche ich mein Ziel? Vanessa Kullmann sagt aber, dass man das eben alles schaffen kann. Sie hatte auch keine Vorbildung in dem Bereich und hat es trotzdem geschafft, weil sie an ihren Traum geglaubt hat.
Mike: Sie hat ja auch nicht direkt 30 Läden veröffentlich, sondern einen nach dem anderen. Und das ist ja auch wichtig zu verstehen. Es muss nicht immer der große Knall sein, sondern etwas kontinuierlich aufzubauen und immer größer werden zu lassen, hat ja oft einen viel nachhaltigeren Erfolg. Apple ist auch nicht von heute auf morgen groß gewesen zum Beispiel.
Marielle: Ja, genau da hast Du völlig Recht!
Mike: Was waren denn die wichtigsten Dinge, die Du aus dem Buch mitgenommen hast?
Marielle: Eigentlich das, was ich eben schon so angerissen hatte. Zum einen, dass man manchmal einfach machen sollte ohne lange zu zweifeln, jahrelang an einem Business Plan zu tüfteln oder auf einen leichteren Weg zu warten. Das haben wir ja dann bei unserem Blog oder der Finanzbücher-Seite auch schon ganz gut gemeinsam umgesetzt und einfach mal gemacht.
Zum anderen habe ich auch mitgenommen, dass man sich einfach nicht unterkriegen lassen darf, wenn man einen Traum hat, ist es wichtig immer daran zu glauben, nach Lösungen zu suchen und allen Zweiflern und Bedenkenträgern zu zeigen, dass es doch irgendwie funktioniert.
Mike: Hast Du die Erfahrung denn schon gemacht?
Marielle: Ja, auf jeden Fall! Das war gerade auch mit dem Blog zu Beginn so, dass ganz viele Menschen gefragt haben, warum wir das denn machen und was das bringen soll. Sie konnten nicht verstehen, warum wir unsere Freizeit damit verbringen. Und inzwischen hat sich das total gewandelt, weil wir den Leuten bewiesen haben, dass es doch zu etwas führt: Wir haben viel gelernt in dem Jahr, haben tolle Leute kennen gelernt und haben uns dadurch einfach persönlich sehr entwickeln können.
Mike: Ja sonst würde der Podcast hier auch grade gar nicht entstehen! So nochmal zum Buch zurück – der dritte Punkt noch?
Marielle: Als dritten Aspekt aus „Keine große Sache“ habe ich mitgenommen, dass es wichtig ist, immer offen zu bleiben für Neues oder auch flexibel zu sein. Wenn der eine Weg zum Ziel nicht klappt, gibt es irgendeinen anderen. Wenn etwas schief läuft, ist es wichtig daraus zu lernen und nicht die Augen zu verschließen und nie mehr etwas zu probieren. Einfach offen bleiben und vieles ausprobieren. Scheuklappen führen nicht zum Lernen und den einzig wahren Weg gibt es sowieso nicht. Wie Du weißt ist Scheitern ja auch etwas, was mir sehr schwer fällt und einen sehr negativen Beigeschmack für mich hat – entsprechend motivierend war das Buch in dem Bereich für mich.
Mike: Ich glaube da bist Du auch gar nicht alleine. Scheitern ist etwas was vielen Menschen schwer fällt. Ich habe es durch den Leistungssport wahrscheinlich viel früher gelernt, dass wenn Weg 1 nicht funktioniert ein anderer gefunden werden muss. Wenn man den Fehler einmal gemacht hat, dann wird man ihn auch nicht mehr machen.
Marielle: Ja es ist halt die Basis um zu Lernen. Und da bringt Vanessa Kullmann auch einfach wahnsinnig viele Beispiele, was bei ihr so schiefgelaufen bzw. anders als geplant gelaufen ist.
Mike: Das klingt echt sehr cool – jetzt sag doch nochmal in einem Satz, warum Du das Buch weiter empfiehlst!
Marielle: Keine große Sache war für mich ein extrem motivierendes und inspirierendes Buch. Vielleicht auch weil ich selbst einen Café-Traum habe, ich glaube aber, dass es für jeden, der etwas unternehmerisch interessiert ist, total aufregend und leicht zu lesen ist. So, das waren jetzt zwei Sätze…aber jetzt kommen wir dafür auch direkt zu unserem Platz Nr: 2 der aktuell besten Finanzbücher aus unserer Sicht.
Lieblingsbuch Top 2 – Levermann
Mike: Genau und das heißt „Der entspannte Weg zum Reichtum“ von Susan Levermann. Das Buch ist in der Kategorie „Börse“ auf den besten Finanzbüchern gelistet und das hat einen guten Grund!
Marielle: Ja, denn es ist die Basis von unserer eigenen Strategie, mit der wir unsere Einzelaktien seit 1,5 Jahren auswählen und bisher erfolgreich kaufen und verkaufen. Erklär doch mal, worum es in dem Buch geht!
Mike: Dafür fange ich mal damit an, wer Susan Levermann überhaupt ist. Sie war eine sehr erfolgreiche Fondsmanagerin und hat mehrfach Preise für Ihren sehr gut performenden Fonds erhalten. Bevor sie sich dann zurückgezogen hat und jetzt als Lehrerin für Mathe arbeitet, hat sie ihre Strategie in dem Buch erklärt und es damit auch geschafft, dass ich auch endlich all die verwirrenden Abkürzungen – KGV, EBIT und so weiter – verstanden habe. Das Buch lichtet also für Laien den Abkürzungsdschungel in der Finanzbranche.
Marielle: Wie meinst Du das denn jetzt?
Mike: Naja das Buch erklärt direkt an einem Beispiel von zwei Schwestern, das jeder nachvollziehen kann, wie die Kennzahlen in einem Unternehmen funktionieren und was sie bedeuten. Erst nachdem all das Handwerkszeug verständlich gemacht wurde, beginnt Frau Levermann ihre Strategie zu erklären. Das tolle sind, die vielen, total praxisnahen Beispiele die sie aus den beiden Unternehmen ableitet. Daher war das Buch eben auch etwas für mich – bis ich es gelesen hatte, habe ich die Zusammenhänge nie richtig verstanden und Du weißt ja, wie ich mich mit Deinen BWL-Unterlagen gequält habe, weil ich es endlich verstehen wollte.
Marielle: Ja das stimmt, da hatte ich keine Chance – und dann hast Du das Buch gelesen und hast plötzlich gewusst, was das KGV ist. Das hat mich dann auch motiviert, das Buch selbst zu lesen. Neben den Finanzbegriffen wird in dem Buch aber auch ganz viel über die Emotionen, die an der Börse so einen Einfluss haben können, erklärt. Da warst Du vom Poker-Spielen her ja schon immer bisschen versierter als ich. Ich habe vor dem Buch ja meist nach Bauchgefühl Aktien gekauft und wieder verkauft. Ich fand ein Unternehmen toll und habe es dann gekauft und ein paar Monate später, mit etwas Gewinn wiederverkauft. Da hat mir das Buch erklärt, wie ich diese Emotionen rausnehmen kann. Willst Du nochmal genau erklären, was uns das Buch jetzt genau gebracht hat?
Mike: Gerne, vorweg vielleicht noch so viel: Das Problem mit den Emotionen an der Börse ist, dass wir genau aufgrund dieser zu unseren Depotleichen gekommen sind. Wir haben etwas gekauft und dann mit etwas Gewinn wieder verkauft. Es waren aber auch Aktien dabei, die richtig extrem gefallen sind, bei denen wir dann nicht loslassen konnten. Emotionen sind sowohl bei der Auswahl, als auch bei der Entscheidung übers Halten oder Verkaufen der Aktie.
In dem Buch erklärt Susann Levermann ihre Strategie. Wir haben diese natürlich nicht 1:1 übernehmen können, aber sie bietet eben eine super Basis, um die Emotionen rauszunehmen und auf Basis von Kennzahlen zu entscheiden, welche Aktien interessant sind und welche aktuell nicht. Sie erklärt also erst einmal all die Kennzahlen – das sind bei ihr 10 verschiedene, in einer abgespeckten Version aber nur noch 6. Jede Kennzahl wird mit Punkten zwischen -1 und +1 bewertet. Und am Ende wird eine Summe gebildet. Wenn ein Unternehmen mehr als vier Punkte hat ist es eine Kaufempfehlung und unter zwei Punkten ist es eine Verkaufsempfehlung. Das schöne an dem Buch ist, dass sie nicht nur die Kennzahlen ganz genau erklärt, sondern auch sagt, woher man die benötigten Zahlen findet und wie man das Ganze automatisieren kann.
Marielle: Wie unsere Strategie jetzt genau funktioniert, die wir daraus abgeleitet haben, haben wir ja auch in einem Artikel auf unserem Blog schon mal ausführlich erklärt.
Mike: Genau. Aber noch einmal ganz grob: Wir berechnen automatisiert die Bewertung der Kennzahlen und erhalten so eine Shortlist für potentielle Käufe. Die, die wir so herausfinden, schauen wir uns dann näher an und entscheiden dann. Der letzte Teil ist dann, wie wir mit der Aktie weiter verfahren, wenn wir sie im Depot haben. Die Kennzahlen von Frau Levermann haben wir nicht 1:1 übernommen, sondern das Buch eher als Basis genutzt und für uns adaptiert. Wichtig ist, dass das Buch einfach total hilft, die Börse und Unternehmen generell besser zu verstehen und dieses Wissen kann man dann für sich nutzen.
Marielle: Ja genau und eben dabei, wie jeder seine eigene Strategie für die Börse entwickeln kann! Also das Buch war auch für mich als BWL-Absolvent interessant: Es ist total praktisch orientiert und macht ebenso einfach Spaß! Aber Mike – jetzt kommen wir doch mal zu unserer Nummer 1 und damit einem Buch, das ganz eindeutig Du in unsere Beziehung gebracht hast. Was ist denn Dein Lieblings-Finanzbuch?
Lieblingsbuch Top 1 – Canvas
Mike: Die Entscheidung war echt schwierig. Ich habe wie zu Beginn gesagt, schon so viele Bücher gelesen und ich habe lange Zeit zwischen einigen Titeln hin und her geschwankt. Am Ende entschied ich mich für das Buch, das mir am meisten beibrachte.
Marielle: Jetzt spann uns nicht länger auf die Folter – welches ist?
Mike: Das Buch wurde von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur verfasst. Tatsächlich wirkten über 400 Experten mit um die Seiten zu füllen. Bevor ich den Titel verrate noch so viel: Inhaltlich trumpft das Buch auf – zudem ist es das schönste Buch, das ich je in meinen Händen hielt. Jede Seite ist perfekt designed und ein absoluter Genuss für die Augen. Inhalt und Aufbereitung animieren zum Lesen, Lernen und Verstehen. Der Titel lautet: Business Model Generation.
Marielle: Hmm das klingt für mich nicht nach dem typischen Finanzbuch. Ich hätte eher mit Rich dad poor dad oder der reichste Mann von Babylon gerechnet. Wieso hast Du Dich für Business Model Generation entschieden?
Mike: Das hat zwei Gründe: Der erste Grund ist, dass die Business Model Canvas dargestellt wird. Den zweiten Grund verrate ich später. Erstmal zur Business Model Canvas: Sie ist ein Schaubild mit neun Feldern, das es dem Nutzer ermöglicht Geschäftsmodelle nachzuvollziehen oder aufzustellen. Es geht zum Beispiel darum, wie mit Kunden kommuniziert wird, welche Kanäle zum Vertrieb genutzt werden, etc. Wenn Du wissen möchtest wie sie genau aussieht, kannst Du nach Business Model Canvas googeln, dann kommen zahlreiche Bilder in den Ergebnissen. Das Buch hat eben die Canvas entwickelt und zum anderen wird jedes einzelne Feld sehr deutlich dargestellt, was es bedeutet inklusive einer riesigen Palette an Beispielen von erfolgreichen Geschäftsmodellen. Ein Beispiel wäre Lego.
Marielle: Was hat Lego denn besonderes?
Mike: Lego hat ein ganz klares Kerngeschäft: Produktion von Bausätzen. Und dann hat Lego das eigene Geschäft erweitert, indem Privatpersonen eigene Bausätze designen und anschließend kaufen können. Das ist eben etwas für echte Fans, die online ihre eigenen Lego-Bausätze kreieren können auf Basis der vorhandenen Teile. Die Bausätze werden on Demand produziert und stehen auch anderen Lego-Fans zum Kauf zur Verfügung. Lego baute somit ein Long-Tail-Geschäft auf, sprich eine hohe Anzahl unterschiedlicher Produkte mit einer geringen Verkaufszahl. Möglich wurde dies durch die Größe des Unternehmens.
Marielle: Spannend. Und wie hat Dir diese Erkenntnis bei deinen eigenen Finanzen geholfen?
Mike: Wir haben gerade schon über unsere Aktienstrategie gesprochen. Diese gliedert sich in vier Teile: Beobachten – quantative Analyse – qualitative Bewertung und Verhalten nach Kauf der Aktie. Für die qualitative Bewertung ist dieses Buch Gold wert. Alles was ich dem Geschäftsbericht oder aus den Medien entnehmen kann über das Unternehmen oder sogar live vor Ort, wenn ich in einen Laden hineingehe, erlebe, kann ich in die Canvas eintragen. Anhand dessen kann ich das Geschäftsmodell nachvollziehen und Vorteile sowie Nachteile erkennen. Außerdem kann ich das für mehrere Unternehmen einer Branche machen und so die Geschäftsmodelle direkt miteinander vergleichen. Wie sieht die Wertschöpfungskette eines Unternehmens aus? Wo entstehen die Kosten? Wie wird mit den Kunden kommuniziert? Alles wichtige Fragen, um die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens im Markt beurteilen zu können.
Marielle: Du schaust Dir also alle Bereiche der verschiedenen Unternehmen an und legst für Dich fest, welche Teile der Canvas Dir besonders wichtig sind oder welche ein No-Go sind und hast das dann als Entscheidungsgrundlage?
Mike: Ja, ein Beispiel wären die Kommunikationskanäle der Unternehmen mit ihren Kunden. Das mag bei dem einen Unternehmen schon total digital (Social Media Präsenzen, etc.) und beim anderen noch sehr analog sein. Das ist etwas was mich beispielsweise sehr interessiert: Wie kommuniziert ein Unternehmen mit seinen potentiellen Kunden und ist das aus meiner Sicht zukunftsträchtig.
Marielle: Klingt echt cool, aber ist das nicht total aufwendig?
Mike: Ja, es ist sogar sehr aufwendig. Wer sich allerdings wirklich mit Unternehmen, deren Bewertung und deren Geschäftsmodelle auseinandersetzen will, braucht viel Zeit und ein passendes System. Ich würde sagen, dass ich zwischen 8-10 Stunden daran sitze, bis ich alles aus den Geschäftsberichten herausgesucht und recherchiert habe. Aber ich schlafe eben auch viel besser, wenn mein Geld in Unternehmen steckt, die ich wirklich verstehe. Ich bekomme auch ein klares Gefühl dafür, wie Geschäfts- und vor allem Erfolgsmodelle funktionieren. Und das ist der Punkt 2, warum das mein Lieblingsbuch ist: Jeder der unternehmerisch tätig werden will, lernt durch dieses Buch so viel für das eigene Unternehmen. Der Aufwand wird sich definitiv lohnen, da Du auch auf bessere Ideen für Deine Wertschöpfungskette, Kommunikationskanäle, etc. kommen wirst. Und Du hast einfach vorher schon ein viel besseres Gefühl, was auf Dich zukommen wird.
Marielle: Ja, das klingt echt super…jetzt bin ich selbst angefixt und werde das Buch in nächster Zeit lesen. Dann musst Du auch nicht mehr alles alleine analysieren ?
Mike: Ja dann bin ich mal gespannt, ob das so eintritt.
Wrap Up
Marielle: Jetzt kennst Du unsere Top 3 der besten Finanzbücher. Lass uns gerne wissen was Deine Top 3 ist und welches Buch wir noch unbedingt mit auf die Seite aufnehmen sollten.
Mike: Bevor wir den Feierabend einläuten, hatten wir Dir zu Beginn der Folge noch was versprochen.
Marielle: Genau – wir wollten Dir einen Ausblick auf den Podcast geben.
Ausblick
Mike: Die heutige Folge ist ein Vorgeschmack. In Zukunft knöpfen wir uns ein spezielles Buch vor und erzählen über die Hintergründe des Buches, wie uns das Buch weitergebracht hat und wo wir das Gelernte anwenden. Außerdem werden wir aus den einzelnen Kategorien der Finanzbücher jeweils 2-4 Bücher herauspicken und diese genauer vorstellen und Dir erklären, für wen es besonders geeignet ist und worin die Unterschiede zwischen den Büchern liegen. Besonders freuen wir uns allerdings auf die Interview-Folgen: Hier sprechen wir mit Autoren über ihre Bücher und was sie zum Verfassen der Bücher bewegt hat. Neben Autoren laden wir Gäste, zum Beispiel andere Blogger oder Leser und Hörer, ein, die über ihre Lieblings-Finanzbücher erzählen werden.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit – wir freuen uns auf Folge 1 mit Dir !